Es gibt nun aber einen Ausweg aus dem Dilemma. Aktuelle Forschungsergebnisse und Pilotstudien zeigen: In Trinkwasseranlagen wird eine schrittweise Absenkung der Systemtemperaturen von Trinkwasser warm auf beispielsweise 48/45 °C als Möglichkeit angesehen, wenn die Rahmenbedingungen hierfür eingehalten werden. In aktuellen Pilot- und Feldstudien wie auch im Anfang 2019 gestarteten Forschungsprojekt "ULTRA-F – Ultrafiltration als Element der Energieeffizienz in der Trinkwasserhygiene" der TU Dresden werden diese Absenkung der Systemtemperaturen von Trinkwasser warm auf beispielsweise 48/45 °C und vor allem die damit verbundenen Rahmenbedingungen (Nutzung der Entnahmestellen, Hydraulik etc.) untersucht und weiter verifiziert.
Eine Ultrafiltration im Teilstrom der Zirkulation von Trinkwasser warm stellt dabei sicher, dass es im Wasserkreislauf keinen Nährstoffzuwachs gibt. Die Bakterien verlieren ihre Lebensgrundlage. Das Wachstumspotenzial für Legionellen und andere Krankheitserreger kann so über die Temperaturgrenze hinweg nachhaltig minimiert werden.
Das Ergebnis: Die Betriebstemperaturen in Warmwasser werden energetisch optimiert, ohne die Trinkwasserhygiene zu beeinträchtigen. Oder anders gesagt: Der Zielkonflikt zwischen einer verbesserten Energieeffizienz und dem Erhalt der Trinkwassergüte löst sich auf.