Warmwasser und Hygiene: Wie sinnvoll sind kleine Zirkulationskreise?

Damit Warmwasser auch in größeren Gebäuden schnell aus jeder Entnahmestelle fließt, ist die Installation von Zirkulationskreisen in Steigesträngen optimal. Der Warmwasserkomfort ist jedoch nicht der einzige Grund, der für Zirkulationsleitungen spricht. Die Absicherung der Trinkwasserhygiene ist noch bedeutsamer. Denn eine Warmwasserzirkulation verhindert, dass die Temperatur in einen hygienekritischen Bereich unter 55 °C rutscht. Ist es somit sinnvoll, auch in den einzelnen Nutzungsbereichen kleine Zirkulationskreise zu installieren? „Auf keinen Fall. Das ist hygienisch und energetisch kontraproduktiv“, ist die klare Meinung von Dr. Christian Schauer, Director des Kompetenzzentrums Wasser bei Viega. Als ausgewiesener Trinkwasser-Experte begründet er in diesem Blogbeitrag, warum kleinteilige Warmwasser-Zirkulationskreise vielmehr hoch problematisch sind.

Über Zirkulationsleitungen Warmwasser in Steigesträngen zu verteilen, sichert neben dem Warmwasserkomfort auch die Trinkwasserhygiene. Unter Fachleuten ist das bekannt. Daher liegt der Gedanke nahe, in jeder Nutzungseinheit kleine Zirkulationskreise zu installieren. Doch aus mindestens drei Gründen sind solche vermaschten Trinkwasserinstallationen nicht sinnvoll:

  1. Das primäre Ziel, die Absicherung der Trinkwasserhygiene, gerät in Gefahr.
  2. Es wird Energie verschwendet.
  3. Die Installations- und Betriebskosten sprechen gegen kleine Zirkulationskreise.

Kleine Zirkulationskreise sind hygienisch und energetisch kontraproduktiv.

Dr. Christian Schauer (Director des Kompetenzzentrums Wasser), Viega GmbH & Co. KG