Energieeffiziente Trinkwasserinstallation: Schutz durch intelligente Planung
Die steigenden Anforderungen an nachhaltige Gebäudekonzepte machen eine energieeffiziente Trinkwasserinstallation unverzichtbar. Der Klimawandel fordert nicht nur eine drastische Reduktion des CO₂-Ausstoßes im Gebäudesektor, sondern auch einen bewussteren Umgang mit Ressourcen. Eine klimaresiliente Planung verbindet Energieeinsparung mit Ressourcenschonung und Gesundheitsschutz, damit Trinkwasser in hoher Qualität verfügbar bleibt.
Optimierte Dimensionierung für nachhaltige Effizienz und Ressourcenschonung
Eine Schlüsselstrategie für mehr Energieeffizienz liegt in der kleineren Dimensionierung von Rohrleitungssystemen. Moderne strömungsoptimierte Pressverbindersysteme wie Raxofix mit geringen Zeta-Werten ermöglichen eine Reduzierung der Rohrdurchmesser, ohne die Versorgungssicherheit zu beeinträchtigen.
Darüber hinaus bringt die kleinere Dimensionierung einen weiteren Vorteil mit sich: Weniger Wasservolumen in der Installation bei gleichem Komfort. Dadurch lässt sich der Energiebedarf nachhaltig senken. Das ist nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll.
Hydraulischer Abgleich als Schlüssel zur Energieeinsparung
Ein weiterer wesentlicher Aspekt für die Effizienz einer Trinkwasserinstallation ist der hydraulische Abgleich. Ohne eine gleichmäßige Verteilung der Warmwassermengen kommt es zu unnötigen Energieverlusten, da einzelne Leitungsstränge über- oder unterversorgt werden. Dies führt dazu, dass der von den Zirkulationspumpen geförderte Volumenstrom unnötig hoch sein muss, um den fehlenden Volumenstrom in den unterversorgten Strängen auszugleichen.
Wesentlich ist aber, dass die Temperatur im Trinkwassererwärmer angehoben werden muss, um die erforderlichen Temperaturen in den Strängen zu halten. Ohne einen hydraulischen Abgleich bleibt dies die einzige Möglichkeit, um eine unzureichende Warmwasserverteilung zu kompensieren.
Ein fachgerecht durchgeführter hydraulischer Abgleich stellt daher sicher, dass das Warmwasser optimal verteilt wird und alle Zirkulationsstränge effizient versorgt werden. Insbesondere in Gebäuden mit ausgedehnten Trinkwassernetzen wie Mehrfamilienhäusern, Hotels oder Krankenhäusern kann ein fehlender hydraulischer Abgleich zu erheblichen Mehrkosten führen.
Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) berücksichtigt dies und schreibt neben dem hydraulischen Abgleich im Heizungs-Rohrleitungssystem auch den hydraulischen Abgleich im Warmwassersystem vor. Damit wird deutlich, dass Energieeffizienz nicht nur eine betriebliche Notwendigkeit, sondern zunehmend auch eine regulatorische Anforderung ist.
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Fremderwärmung von Kaltwasser vermeiden
Neben der Optimierung der Warmwasserversorgung spielt auch der Schutz des Kaltwassers eine immer wichtigere Rolle. In den meisten Gebäuden werden warm- und kaltgehende Leitungen immer noch in einem gemeinsamen Installationsschacht verlegt. Der Wärmeübergang führt in diesen Fällen trotz fachgerechter Dämmung der Installation zu einer starken Erwärmung des gesamten Schachtes und damit zwangsläufig zu einer unvermeidbaren Temperaturerhöhung des PWC, insbesondere bei längeren Stagnationsphasen. Horizontale PWC-Verteilleitungen können zusätzlich inneren Wärmelasten durch z.B. Lüftungskanäle, Elektroleitungen, Deckenleuchten und/oder Einbaustrahlern ausgesetzt sein.
Erfahrungen aus der Praxis haben gezeigt, dass zu lange Stagnationszeiten des PWC in Räumen sowie in Installationsschächten und -kanälen (mit Umgebungstemperaturen > 25 °C) zu einer Erwärmung des Trinkwassers führen und eine Ursache für mikrobielle Beeinträchtigungen der Trinkwasserbeschaffenheit sind.
In Aufstell- und Installationsbereichen, in denen Trinkwasserleitungen kalt verlegt werden, ist darauf zu achten, dass die Umgebungstemperaturen unter 25 °C liegen. Leitungen für PWC sollten daher nicht neben oder über warmgehenden Leitungen (z. B. Vor- und Rücklaufleitungen von Heizungsanlagen oder Leitungen für erwärmtes Trinkwasser) verlegt werden. Dies gilt insbesondere für Flächenheizungen.
Eine weitere Möglichkeit ist die Verwendung sogenannter Inliner-Systeme, bei denen die Zirkulationsleitung innerhalb einer Warmwasserleitung zurückgeführt wird. Dadurch kann auf eine warmgehende Leitung verzichtet werden und die Wärmeabgabe in den Schacht wird reduziert.
Auch eine optimierte Dämmung der Rohrleitungen trägt dazu bei, die Fremderwärmung zu minimieren und die Effizienz der gesamten Anlage zu verbessern.
Nachhaltige Planung als Voraussetzung für Effizienz
Klimaresiliente Trinkwasserinstallationen setzen ein ganzheitliches Konzept voraus. Eine durchdachte Dimensionierung der Rohrleitungen, ein hydraulischer Abgleich und der Schutz von Kaltwasser vor Fremderwärmung sind wesentliche Bausteine, um den Energieverbrauch zu senken und die Hygieneanforderungen zu erfüllen. Dabei zeigt sich, dass nachhaltige Lösungen nicht nur ökologisch sinnvoll sind, sondern auch langfristig Betriebskosten reduzieren.
Um Gebäude fit für die Zukunft zu machen, ist es entscheidend, schon in der Planungsphase auf klimaresiliente Konzepte zu setzen. Eine gezielt nach diesen Prinzipien geplante Trinkwasserinstallation leistet einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele im Gebäudesektor, ermöglicht eine effiziente Energienutzung und gewährleistet eine hygienisch einwandfreie Trinkwasserversorgung. Gleichzeitig passt sie sich flexibel an veränderte äußere Bedingungen an und trägt so zur langfristigen Resilienz der Wasserversorgung bei.