Bedarfsvolumenstrom – Nicht-Wohngebäude
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Einleitung
In diesem Schritt wird der Bedarfsvolumenstrom des zu berechnenden Nicht-Wohngebäudes unter Berücksichtigung von unterschiedlichen Parametern ermittelt.
Der Bedarfsvolumen ergibt sich dabei aus der maximal möglichen gleichzeitigen Zapfung von Trinkwasser warm (PWH). Grundlagen hierfür ist die Ausstattung des Gebäudes mit Entnahmestellen, Raumaufteilung, Anzahl Nutzern und der richtigen Wahl des Gleichzeitigkeitsfaktors.
Beachte:
Da sich der für die Auswahl eines Durchfluss-Trinkwassererwärmers benötigte Bedarfsvolumenstrom stark vom für die Auslegung der Rohrleitung benötigten Spitzenvolumenstrom unterscheidet, werden folgende Vorgehensweisen angewendet. Dieses Vorgehen ist erforderlich, da die eigentlich für die Auslegung zuständige Norm EN 12831 noch nicht die notwendigen Informationen beinhaltet.
Generell wäre eine Messung (Sekundenwerte) des tatsächlichen Bedarfs an Trinkwasser warm für die Auslegung eines Durchfluss-Trinkwassererwärmers die beste Lösung, was jedoch nur im Bestand möglich ist.
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Nicht-Wohngebäude – Auslegung
Nicht-Wohngebäude umfassen alle Gebäudetypen, in denen warmes Trinkwasser benötigt wird. Dazu gehören beispielsweise Hotels, Kindergärten, Schulen, Büros, Pflegeheime, Krankenhäuser, Sporthallen, Campingplätze und ähnliche Einrichtungen.
Eine Herausforderung bei der Auslegung von Nicht-Wohngebäuden ist die stark variierende Benutzungsstruktur. Für die Auslegung von Durchfluss-Trinkwassererwärmern gibt es derzeit noch keine detailliert ausgearbeiteten Normen und Richtlinien. Daher wird für diese Aufgabe häufig die Normenreihe 1988 herangezogen, die sich intensiv mit dem Thema Trinkwasser auseinandersetzt und auf langjährigen Erfahrungen basiert.
Auswahlübersicht
Es besteht die Möglichkeit, den Bedarfsvolumenstrom zu ermitteln. Hierbei kann der Bedarfsvolumenstrom entweder manuell eingegeben oder durch eine grobe Ermittlung bzw. exakte Bestimmung anhand der Zapfstellen ermittelt werden.
Eine detaillierte Erläuterung der Ermittlungsmethoden folgt im Anschluss.
A: Bedarfsvolumenstrom kann hier manuell eingegeben werden.
Bei diesem Beispiel wurde ein Bedarfsvolumenstrom von 20 l/min angegeben.B: Bedarfsvolumenstrom kann hier grob ermittelt werden. C: Die exakte Ermittlung des Bedarfsvolumenstroms erfolgt anhand der Entnahmestellen.
Es besteht die Möglichkeit, Entnahmestellen hinzuzufügen, zu kopieren oder zu löschen. Auch die Eingabe der Gleichzeitigkeit ist möglich, wobei Sie entweder aus vordefinierten Modellen wählen oder die Gleichzeitigkeit manuell angeben können.
Die Abbildung zeigt die für die Berechnung ausgewählten Parameter.
C: Zusätzlich können Sie Entnahmestellen hinzufügen, die Komfortstufe ergänzen und die Anzahl der Entnahmestellen anpassen.
Bedarfsvolumenstrom
Der Bedarfsvolumenstrom ergibt sich aus der maximal möglichen gleichzeitigen Zapfung von Trinkwasser warm (PWH).Wert wird in l/min angegeben.
Duschen für Mitarbeiter im Mehrschichtbetrieb, 50% Gleichzeitigkeit
Duschen für Mitarbeiter, 50% Gleichzeitigkeit
Duschen für Mitarbeiter, 70% Gleichzeitigkeit
Bitte die Anzahl der Duschen angeben.
Gleichzeitigkeit
Der Gleichzeitigkeitsfaktor gibt die Wahrscheinlichkeit an, mit der alle Verbraucher einer Anlage durchschnittlich zur gleichen Zeit mit voller Leistung betrieben werden.
Die Basis für die Auslegung von Durchfluss-Trinkwassererwärmern ist die Annahme, dass mit steigender Anzahl von Entnahmestellen, die Wahrscheinlichkeit der gleichzeitigen Benutzung abnimmt. Ausgedrückt wird dieser Zusammenhang mittels des Gleichzeitigkeitsfaktors GLF. Der GLF ist die wesentliche Komponente zur bedarfsgerechten Auslegung der Trinkwassererwärmungsanlage.
Die unterschiedlichen Gleichzeitigkeiten nach DIN EN 1988-300 und eine frei einstellbare prozentuale Lineare Gleichzeitigkeit (manuelle Eingabe) sind wählbar. Die Basis für die Berechnung bildet die Summe der eingegebenen Berechnungsdurchflüssen.
Anzahl
Anzahl an Entnahmestellen
Bezeichnung
Bezeichnung der jeweiligen Entnahmestelle
Komfortstufe nach VDI 6003
Je nach Komfortstufe unterschiedliche Anforderungen an Mindestentnahmerate, maximale Zeit zum Erreichen der Nutztemperatur etc.
Berechnungsdurchfluss
Der Berechnungsdurchfluss ist, der für die Auslegung berücksichtigte Durchfluss der Entnahmearmatur.In der Praxis zeigt sich, dass viele Anlagen überdimensioniert sind, was sich hygienisch und energetisch negativ auswirkt. Daher wird empfohlen nicht die Berechnungsdurchflüsse aus der DIN EN 1988-300 zu verwenden, sondern mit den tatsächlich benötigten Temperaturen und Volumenströmen der Armaturen zu rechnen.
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Nichtwohngebäude – Ergebnis
Bei diesem Beispiel wurde für die Auslegung die Berechnung nach „C": Ich möchte den Bedarfsvolumenstrom exakt ermitteln“ verwendet.
Der Bedarfsvolumenstrom beläuft sich dabei auf 12 l/min.