Isabel Hammerschmidt, Engineering Consultant bei Viega und Expertin für Digitales Bauen und Nachhaltigkeit, unterstrich in ihrem Fachvortrag die hohe Bedeutung der Digitalisierung für die Baubranche, um zukünftig schneller, effizienter und vor allem nachhaltiger zu bauen als bisher. Eine entscheidende Rolle falle hier der Technischen Gebäudeausrüstung (TGA) und damit Herstellern wie Viega zu, die mit ihren Produkten und flankierenden Services die wesentlichen Grundlagen für das digitale Bauen legen (müssen).
Branche auf dem besten Weg
Es fehlen hunderttausende Wohnungen, es fehlen zehntausende Fachkräfte, und der CO2-Ausstoß von Gebäuden muss dringend verringert werden, um bis 2045 klimaneutral zu werden – so in etwa lassen sich knapp zusammen-gefasst die aktuellen Herausforderungen für die Bauwirtschaft umreißen. Ohne eine umfassende Digitalisierung sowie eine deutlich stärkere Industrialisierung der Prozesse wird das nicht zu leisten sein, bestätigte einmal mehr die „BIM World MUNICH“. Mit der hohen Zahl an Fach-besuchenden, zahlreichen innovativen Start-ups und mehr als 250 Referentinnen und Referenten gilt die Veranstaltung als „entscheidender Treffpunkt für alle Akteure der Branche“.
Ein wesentliches Fazit nach den zwei Veranstaltungstagen war: Die Branche befindet sich schon auf dem besten Weg zum Bauen mit BIM, entscheidende Weichen für eine durchgängige Digitalisierung sind bereits gestellt, und viele Beispiele aus der Praxis zeigen, wie nachhaltig und ressourcenschonend sich das Bauen entlang eines gemeinsamen Datenstammes bis in den Betrieb eines Gebäudes auswirkt.
Bauen komplett neu denken
Exemplarisch dafür stand der von Isabel Hammerschmidt in ihrem Fach-vortrag vorgestellte Neubau des Seminarcenters „Viega World“. Für seine ökologische Qualität wurde das Plus-Energie-Gebäude von der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB) mit der höchsten Bewertungs-stufe „Platin“ ausgezeichnet. Isabel Hammerschmidt: „Um solche Ergebnisse zu erreichen, mussten wir das Bauen komplett neu denken. Und BIM war dafür die unverzichtbare Basis.“
Denn bei dem Leuchtturmprojekt für die integrale Planung mit der Arbeitsmethodik BIM wurde unter anderem deutlich, wie umfassend digitales Bauen in der Praxis über die reinen Planungsdaten des Gebäudes hinausgehend sein wird. Ein wichtiger Erkenntnisgewinn war so die neue Rolle, die beim Bauen mit BIM künftig den Herstellern beispielsweise von Installationssystemen zufällt: Deren digitale Produktinformationen und Spezifikationen sind wesentliche Grundlage beispielsweise für Materiallisten mit den benötigten Nachhaltigkeitswerten, bevor diese dank der entsprechenden Aufbereitung in verknüpften Informationsketten von der Entwicklung über die Produktion bis in Einbau, Betrieb und Rückbau eines Objektes in den Gesamtprozess einfließen können. Eine Herausforderung, der Viega mit einer ganzheitlichen Prozessbetrachtung begegnet, die sich in praxisgerechten Softwarelösungen, auch zur Modellierung oder Berechnung, genauso wiederfindet wie in Kollaborationstools oder Konfiguratoren zur umfassenden Abbildung kompletter Ausstattungsgruppen. Die Potenziale, die dieses datenbasierte Planen und Bauen bietet, könnten dann wiederum insbesondere in der industriellen Vorfertigung einen enormen Hebel für die gesamte Branche entfalten.
Isabel Hammerschmidt: „Mit einer solchen Durchgängigkeit von Projekt- und Produktdaten wird die Digitalisierung zu dem dringend benötigten strategischen Schlüssel, um erfolgreich die ebenso dringend notwendige Bauwende einzuleiten."
Weitere Informationen zur Zukunft des Bauens und zu dem Potenzial, das die Digitalisierung dazu leisten kann, unter viega.de/DigitalesBauen.