Hohe Ausführungsqualität bei EDEKA durch detaillierte Investorenvorgaben

Der Neubau des Regional-/Zentrallagers in Marktredwitz (Oberpfalz) setzt in vielerlei Hinsicht Maßstäbe für nachhaltiges und effizientes Bauen von Großobjekten auf hohem Qualitätsniveau.

Der genossenschaftlich organisierte, kooperative Unternehmensverbund EDEKA legt hohe Maßstäbe an die Frische der Lebensmittel an, die in den Märkten vor Ort angeboten werden. Für die marktnahe Bereitstellung errichtete EDEKA in der Region Nordbayern-Sachsen-Thüringen (NBST) jetzt das 117.000 m² große Regional-/Zentrallager in Marktredwitz.

Ressourcenschonende Wärme- und Kältetechnik

Das rund 360 Millionen Euro teure Projekt setzt dabei in verschiedener Hinsicht Standards. Das hoch automatisierte Lager ist beispielsweise deutschlandweit das bislang größte Brettschichtholz-Projekt. Dies war aufgrund des nur bedingt tragfähigen Baugrunds notwendig – ein Tragwerk aus Brettschichtholz hat deutlich weniger Gewicht als ein vergleichbares Stahlbeton-Gebäude.

Ähnlich bemerkenswert ist das Nachhaltigkeits- und Energiekonzept. Ein Energieverbund zwischen der Wärmerückgewinnung aus der am Standort verbauten Prozesskälte versorgt in Verbindung mit einer großflächigen Fotovoltaikanlage den Neubau auf KfW 55-Niveau zu einem erheblichen Teil autark. Und eine Luft/Wasser-Wärmepumpenkaskade, die EDEKA gemeinsam mit dem Hersteller entwickelt hat, deckt den Wärme- und Kältebedarf des Verwaltungs¬gebäudes ab. Genauso ressourcenschonend ist die Klima- und Lüftungstechnik. Dank spezieller Rotationswärmetauscher kommt sie sogar ohne externe Energiezufuhr aus. „Allein das bringt auf die Nutzungsdauer von 15 bis 20 Jahren gerechnet im Vergleich zu konventioneller Klima- und Lüftungs-technik eine Kostenersparnis von 30 bis 40 % für die eingesetzten Bereiche“, sagt Dietmar Zier, bei EDEKA Bereichsleiter für Großprojekte und Gebäude-management.

Eigene Datenbasis als Entscheidungsgrundlage

Um diese Einsparungen zu erreichen, hat EDEKA über ein langjähriges Monitoring eine Vielzahl an Betriebsdaten gesammelt, die jetzt als Grundlage für den Planungs-, Bau- und Inbetriebnahmeprozess eines jeden neuen Objektes dienen. Dipl.-Ing. Alexander Döll, Geschäftsführer der Ingenieur­gesellschaft TGA Construktion mbH aus Lugau: „Durch diese Daten weiß EDEKA sehr genau, mit welchen Produkten und Systemen sich Neubauten oder Ersatzmaßnahmen besonders wirtschaftlich darstellen. Zudem wird exakt ausgewertet, welche Installationssysteme unter welchen Betriebs­bedingungen die geringsten Auffälligkeiten, beispiels­weise in Form von Ausfällen, aufweisen. So entstehen dezidierte Lastenhefte, auf deren Basis wir unsere Planungen und Ausschreibungen aufzusetzen haben.“

Das Ergebnis ist eine hohe Ausführungsqualität, die dank der sehr genauen Kosten/Nutzen-Analyse den kompletten Lebenszyklus eines jeden Objektes abbildet. Dietmar Zier: „Das nachhaltige Bauen mit hochwertigen Energie- und Installationssystemen ist also nicht zwangsläufig teures Bauen. Denn im Rahmen einer ganzheitlichen Betrachtung muss auch die Amortisation dieser Investition gesehen werden, inklusive der nicht eingetretenen Betriebsunter­brechungen, der kalkulatorischen Einsparungen von Reparaturen und der Wartungsaufwand nicht notwendiger Ersatz­investitionen.“

Wie genau EDEKA dabei die Betriebskosten betrachtet, macht nicht zuletzt die Differenzierung der Lebenszyklen des Gebäudes und seiner Ausstattung deutlich. Während für das Gebäude selbst eine Nutzungsdauer von 25 bis 30 Jahren angesetzt ist, geht Dietmar Zier bei den mechanischen Teilen der Technischen Gebäudeausrüstung von nur 15 bis 20 Jahren aus.

Viega bringt Expertise mit ein

Die Trinkwasserinstallationen in dem neuen Regional-/Zentrallager wurden vor diesem Hintergrund zum Beispiel komplett aus Edelstahl in Sanpress Inox beziehungsweise mit dem formstabilen Press¬verbindersystem Raxinox von der Rolle aufgebaut. Die Heizungs- und Kühlleitungen sind aus dem dafür konzipierten Pressverbindersystem Temponox, also ebenfalls aus Edelstahl. In der Summe wurden so etwa 4,5 km Rohrleitungen installiert.

Key Account Manager Peter Drehsen: „Durch eine frühzeitige Zusammenarbeit konnten wir dabei schon in der Planungsphase unsere Expertise zum Erhalt der Trinkwasserhygiene oder zur Zulassung ausgewählter Pressverbindersysteme für bestimmte Medien in die Planung einfließen lassen. Das sorgt ebenfalls für eine deutliche Verbesserung der Ausführungsqualität – vor allem, wenn es wie hier in der direkten und vertrauensvollen Zusammenarbeit aller Beteiligten geschieht!“

Eine Zusammenarbeit, die auch den ausführenden Fachhandwerksbetrieb mit einschließt, berichtet Heizungsbau¬meister Christoph Wywiol: „Ich sehe die EDEKA-Philosophie, Installationssysteme auf Basis von belastbaren Erfahrungswerten vorzugeben, ausgesprochen positiv. So können wir zusammen mit dem Hersteller unsere Mitarbeitenden entsprechend schulen, die notwendigen Werkzeuge vorhalten und die Materialbevorratung wesentlich verlässlicher planen. Das alles sorgt für schlankere Abläufe, die sich für den Bauherrn, für uns als ausführendes Fachhandwerksunternehmen und später für den Betreiber gleichermaßen auszahlen.“

Objekt Regional-/Zentrallager
Ort Marktredwitz, Deutschland - Deutsch
Objektart Neubau
Fläche 117000 m2
Einsatzbereich Industrie
Planung Dipl.-Ing. Alexander Döll; Ingenieurgesellschaft TGA-Construction mbH
Installation Wywiol Sanitär- und Wärmetechnik GmbH aus Vilseck
Zurück