Edelstahlsystem Sanpress Inox besteht gegen aggressive Kokerei-Schadstoffe

Ein imposantes Industriedenkmal für die Blütezeit des Ruhrgebiets – die Zeche „Hansa“ in Dortmund. Für die RAG Stiftung jedoch eine Ewigkeitsaufgabe. Denn neben dem Pumpen des Oberflächenwassers muss auch das belastete Grundwasser dauerhaft gereinigt werden.

Im Ruhrgebiet blühte über ein Jahrhundert die Kohle- und Stahlindustrie. Doch dann kam der Strukturwandel, und 2018 wurden mit Einstellung der letzten Kohleförderung 150 Jahre Industriegeschichte endgültig abgeschlossen. Für die RAG Stiftung war das der Beginn einer Ewigkeitsaufgabe, denn die Grundwässer der Region sind nach wie vor stark belastet, unter anderem durch Kokerei-Schadstoffe wie Teer, Benzol oder Phenole.

Sascha Lietz aus dem Sanierungsmanagement der für die Grundwasserreinigung zuständige RAG Aktiengesellschaft: „Diese Schadstoffe aus dem Boden zu holen, ist extrem aufwendig und tatsächlich eine Ewigkeitsaufgabe, da sie letztlich wohl nie vollständig gehoben werden können. Gleichzeitig sind wir gefordert, mit permanent weiterentwickelten Filterverfahren dafür zu sorgen, im Einklang mit Bodenschutz-, Wasser-, Immissionsschutz- und Naturschutzrecht die Umweltbeeinträchtigungen dauerhaft zu verringern.“
Das geschieht üblicherweise zweigleisig: Die Geländeoberfläche wird bautechnisch abgedichtet und das Grundwasser abgesenkt, um es dann über Brunnen oder Drainagen abzupumpen und zu reinigen. Spezielle Anlagen filtern dabei in einem mehrstufigen Prozess per Aktivkohle die Schadstoffe aus dem Wasser heraus, bevor es wieder in die Kanalisation oder in ein Gewässer geleitet wird.

Hochkomplexer Reinigungsvorgang

Für das Sanierungsmanagement der RAG ist das besonders herausfordernd, weil sich die Wasserbelastungen ständig verändern. Deswegen müssen immer wieder neue, zunehmend auch biologische Behandlungs- und Reinigungsverfahren entwickelt werden, um die kokereispezifischen Schadstoffe aus dem Wasser zu bekommen. Außerdem sind zwingend hohe gesetzliche Vorgaben, wie die Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AWSV), zu beachten, weil das gereinigte Wasser wieder in Bäche oder Flüsse abgeleitet wird.

Um das anlagentechnisch sicherzustellen, setzt das Sanierungsmanagement der RAG für die Rohrleitungsnetze das Edelstahl-Pressverbindersystem Sanpress Inox ein. Sascha Lietz: „Der Werkstoff Edelstahl ist für die Rohrleitungen zwingend, da wir es mit teilweise ausgesprochen aggressiven Schadstoffen zu tun haben. Das war in der Vergangenheit bei der Installation aber mit hohem personellem und zeitlichem Aufwand verbunden, weil die Rohrverbindungen geschweißt werden mussten. Auf der Suche nach einer wirtschaftlicheren Lösung, die zugleich genauso sicher ist, haben wir vor gut fünf Jahren erste Versuche mit ,Sanpress Inox‘ und der ,kalten´ Pressverbindungstechnik durchgeführt. Sie hat sich so gut bewährt, dass wir mittlerweile alle Installationen bis DN 100 nur noch mit diesem System ausführen.“

 

Wertvolle Unterstützung durch Viega

Viega leistete bei der Umstellung auf das Pressverbindersystem Sanpress Inox durch eigene Untersuchungen, wie die Dichtelemente in den Pressverbindern auf die aggressiven Inhaltsstoffe reagieren, wertvolle Unterstützung. Denn neben Teer und Benzolen (bzw. BTX) musste auch die Beständigkeit gegen anorganische Salze wie Chloride oder Stickstoffverbindungen wie Ammoniak in ständig wechselnden und/oder unterschiedlichen Konzentrationen gegeben sein.

„Selbst für Viega mit der seit Jahrzehnten aufgebauten Expertise in der Pressverbindungstechnik war das in gewisser Weise technisches Neuland und damit eine Fragestellung, der wir uns gerne gestellt haben. Denn gerade vor dem Hintergrund der in diesem Fall besonders strengen gesetzlichen Vorschriften ist es zwingend notwendig, die dauerhafte Dichtheit der Pressverbindungen nachzuweisen“, so Viega Key Account Manager Peter Drehsen.

Die Sanpress Inox-Pressverbinder mit EPDM-Dichtelementen sind so langzeitstabil dicht, dass sie mittlerweile bei solchen Installationen von der RAG als Standard angesehen sind.

Objekt Grundwasserreinigungsanlage
Ort Dortmund, Deutschland
Jahr 2025
Einsatzbereich Bergbau Mineralien

Die eingesetzten Systeme im Überblick:

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