Bedarfsvolumenstrom – Wohngebäude
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Einleitung
Der Bedarfsvolumenstrom des Wohngebäudes wird hier ermittelt. Der Bedarfsvolumenstrom ist der für das Gebäude maximal aufkommende Volumenstrom an Trinkwasser warm in l/min. Dieser wird bei einer Temperatur von 60°C PWH (Trinkwasserleitung, warm) ermittelt.
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Wohngebäude – Auslegung
Unter Wohngebäuden werden alle Ein-, Zwei- und Mehrfamilienhäuser verstanden.
Auswahlübersicht
Für die Berechnung des Bedarfsvolumenstroms stehen grundsätzlich vier Methoden zur Verfügung. Es kann zwischen einer vereinfachten und einer detaillierten Auslegung gewählt werden.
Diese werden im Anschluss unter den Punkten A bis D beschriebenA: Bedarfsvolumenstrom kann hier manuell eingegeben werden. In diesem Beispiel wurde der Wert 10 l/min angegeben. B: Bedarfsvolumenstrom kann hier durch Eingabe der Bedarfskennzahl ermittelt werden.
In diesem Beispiel wurde die Gleichzeitigkeit nach TU Dresden gewählt.C: Bedarfsvolumenstrom kann hier durch Ermittlung der Bedarfskennzahl anhand der Wohneinheiten errechnet werden.
Bitte Typ und Anzahl angeben.D: Hier besteht die Möglichkeit, den Bedarfsvolumenstrom genau zu ermitteln, indem Wohnungsgruppen inklusive ihrer Ausstattung definiert werden.
Die Abbildung zeigt die ausgewählten Parameter der Wohnungsgruppe.
D: Es können Wohnungsgruppen hinzugefügt, deren Anzahl ergänzt, Raum- und Belegungszahlen geändert sowie die Ausstattung festgelegt werden.
Zusätzlich besteht die Option, ein zweites Bad hinzuzufügen und dessen Ausstattung zu ergänzen. Dargestellt sind die ausgewählten Parameter der Wohnungsgruppe.
Bedarfsvolumenstrom
Der Bedarfsvolumenstrom ergibt sich aus der maximal möglichen gleichzeitigen Zapfung von Trinkwasser warm (PWH). Wert wird in l/min angegeben.
Bedarfskennzahl
Bei Gebäuden, die ausschließlich als Wohngebäude dienen sollen, kann der Bedarfsvolumenstrom anhand der Bedarfskennzahl N ermittelt werden.Diese beschreibt den Bedarf an Trinkwasser warm für eine Einheitswohnung, welche in DIN 4708 Teil 1 Anhang A wie folgt definiert ist:
Raumzahl r = 4
Belegungszahl p = 3,5
Zapfstellenbedarf wv = 5820 Wh / Entnahme für ein Wannenbad innerhalb 10 Minuten
Gleichzeitigkeit
Der Gleichzeitigkeitsfaktor gibt die Wahrscheinlichkeit an, mit der alle Verbraucher einer Anlage durchschnittlich zur gleichen Zeit mit voller Leistung betrieben werden.Die Basis für die Auslegung von Durchfluss-Trinkwassererwärmern ist die Annahme, dass mit steigender Anzahl von Wohnungen/Entnahmestellen, die Wahrscheinlichkeit der gleichzeitigen Benutzung abnimmt. Ausgedrückt wird dieser Zusammenhang mittels des Gleichzeitigkeitsfaktors GLF. Der GLF ist die wesentliche Komponente zur bedarfsgerechten Auslegung der Trinkwassererwärmungsanlage.
In der täglichen Praxis hat sich gezeigt, dass die Gleichzeitigkeit in DIN 4708 viel zu hoch, da veraltet ist. Deshalb gibt es zusätzlich zu den normativen Gleichzeitigkeitsfaktoren Untersuchungen von verschiedenen Hochschulen oder Herstellern, die diese Differenzen aufzeigen.
So wurde von der TU Dresden ein Gleichzeitigkeitsfaktor veröffentlicht, welcher auf Grundlage von umfangreichen, jahrelangen Messungen entwickelt wurde. Bei den Messungen der TU Dresden wurde die Benutzungsstruktur in verschiedensten Wohngebäuden ermittelt. Er findet in der Praxis bereits Anwendung und lässt sich problemlos auf die Auslegung nach DIN 4708-2 anwenden.
Wohnungsgruppe
Hier wird die Wohnungsgruppe definiert
Anzahl
Anzahl an Wohnungsgruppen
Raumzahl
Anzahl von Räumen einer Wohnung, die bei der Berechnung zentraler Wassererwärmungsanlagen bei der Berechnung der Bedarfskennzahl zu berücksichtigen ist.
Belegungszahl
Anzahl Personen
Ausstattung
Art der Ausstattung (Bsp.: Brausekabine, Badewanne etc.) -
Wohngebäude – Ergebnis
Bei diesem Beispiel wurde für die Auslegung die Berechnung nach D: Ich möchte die Bedarfskennzahl exakt ermitteln“ verwendet.
Der Bedarfsvolumenstrom beläuft sich dabei auf 29 l/min.