Je geringer der Heizwärmebedarf eines Hauses ist, umso selbstverständlicher werden Flächentemperiersysteme installiert. Wie wirtschaftlich dies möglich ist, hängt ganz entscheidend vom Rohrwerkstoff ab. Rohre aus Polybuten (PB), wie sie bei den Flächentemperiersystemen Fonterra von Viega zum Einsatz kommen, bieten bei der Verlegung viele Vorteile. Sie können bis -5 °C in engen Biegeradien verlegt werden.
In Neubauten gewinnen Flächentemperiersysteme wie das „Fonterra“-Programm von Viega immer höhere Marktanteile. In Deutschland sind es beispielsweise schon etwa 50 Prozent (Quelle: BVF). Der Hintergrund: Keine andere Wärmeverteilung ist bei niedrigen Vorlauftemperaturen (< 35 °C) so effizient. Flächenheizungen werden daher auch bevorzugt mit regenerativen Wärmeerzeugern kombiniert, zum Beispiel Erdwärmepumpen oder thermischen Solaranlagen.
Um diesen Effekt nutzen zu können, müssen Flächenheizungen auf Tacker- oder Noppenplatten aber möglichst eng schlangenförmig verlegt werden. Vor zehn Jahren war etwa in Wohnräumen noch ein Verlegeabstand von 20 Zentimetern üblich. Heute sind es für die energiesparende, gleichmäßige Wärmeübergabe nur noch 15 Zentimeter.
Auch bei widrigen Bedingungen in Form
Ob solch eine enge Verlegung unter den manchmal recht widrigen Baustellenbedingungen schnell und unproblematisch gelingt, hängt entscheidend von der Flexibilität des Rohrwerkstoffs ab: Der generell kleinstmögliche Biegeradius spielt dabei genauso eine Rolle wie die sogenannten Rückstellkräfte – also die Eigenschaft des Materials, nach dem Biegen wieder in seine ursprüngliche Form zurückzuwollen. Und beides steht auch wieder in einem Zusammenhang, wie der Rohrwerkstoff Polybuten zeigt.
Die Fonterra-PB-Rohre können selbst bei niedrigen Außentemperaturen bis etwa -5 °C noch bis zu einem sehr engen Radius gebogen werden. Das erleichtert die Verlegung enorm. Vor allem, da das Rohr durch den Werkstoff und die vergleichsweise geringen Wandstärken zudem nur geringe Rückstellkräfte hat. Einmal in Form gebracht, bleibt es also auf der Systemplatte liegen. Zeitaufwendiges zusätzliches Befestigen ist nicht notwendig. Außerdem werden die Dämmplatten durch die niedrigen Rückstellkräfte nicht wieder angehoben, wie es bei steiferen Rohrmaterialien der Fall ist. Das hilft wiederum dem Estrichleger bei der normgerechten Einbringung des Estrichs mit gleichmäßiger Überdeckung über der Flächentemperierung und ohne Risiko der Rissbildung.
Das Fonterra-Programm
Das Fonterra-Programm von Viega umfasst insgesamt rund ein Dutzend verschiedene Systeme für die unterschiedlichsten Anwendungen, vom privaten Wohnungsbau über industrielle Anwendungen bis hin zur Installation in Sporthallen.
Speziell für die Renovierung ohne Estricheinbringung wurde beispielsweise das System Fonterra Reno entwickelt. Das Trocken-Fußbodenheizsystem zeichnet sich durch die niedrige Aufbauhöhe der Gesamtkonstruktion aus. Zeit- und materialsparend können die Gipsfaserplatten zudem direkt verfliest werden. Diese Vorteile treffen auch auf das Wandsystem Fonterra Side 12 zu: Für den schnellen trockenen Innenausbau sind die 12 x 1,3 PB-Rohrleitungen bereits in die handlichen Wandheizplatten integriert. Das erspart aufwändige Spachtelarbeiten.
Für die Boden-Installation im Nassbau bietet Viega die Varianten Fonterra Base 12 und Fonterra Base 15 mit Noppenplatten sowie Fonterra Tacker. So lassen sich besonders flexible Zuschnitte realisieren, die genau der Raumgeometrie entsprechen.
Das System Fonterra Base Roll 15 führt die Installationsvorteile von Flächenheizungssystemen für Tacker- und für Noppenplatten zusammen:
Die Noppen-Systemplatten werden in 2 x 5 Meter-Bahnen gefaltet angeliefert und wie Tackerplatten in Ein-Mann-Montage ausgerollt. Anschließend wird das Polybuten-Rohr 15 x 1,5 mm ganz einfach mit dem Fuß auf den Systemplatten befestigt. Bereits vormontierte Clips garantieren den sicheren Halt.
Da bei der Installation von Flächenheizungen im Bestand jeder Zentimeter Aufbauhöhe zählt, hat Viega darüber hinaus Fonterra Base Flat 12 entwickelt: Es wird mit einem geprüften Zusatz im Zementestrich wie ein Standard-Nasssystem verarbeitet. Bei der abgestimmten Kombination aus System-Noppenplatte, Polybuten-Rohr 12 x 1,3 mm und Estrich-Überdeckung beträgt die gesamte Bauhöhe ohne Dämmung nur noch 35 mm, mit werkseitig 11 mm stark gedämmter Fonterra-Noppenplatte insgesamt 45 mm. In beiden Fällen genügen 15 mm Estrich als Überdeckung über der Noppenplatte, um alle Anforderungen für den privaten Wohnungsbau bis zu einer zulässigen Nutzlast von 2 kN zu erfüllen.
Fonterra Side 12 Clip wiederum ist für die Wandmontage vor Ort zur Integration in handelsübliche Innenputze konzipiert. Dabei werden direkt auf der Rohbauwand spezielle Klemmschienen befestigt, in die das Fonterra-Rohr von der Rolle nur noch eingeclipst werden muss. Das erlaubt eine optimale, an den baulichen Gegebenheiten orientierte Flächenausnutzung.
Abgerundet wird das Fonterra-Programm schließlich durch Heizkreisverteiler, Raumthermostate, Regelstationen, Verteilerschränke und Regler. Ganz neu im Programm ist Fonterra Smart Control – eine Einzelraumregelung, die einzelne Heizkreise von Flächenheiz- und Kühlsystemen nach Bedarf selbsttätig einstellt. Dazu misst die Regelung nicht nur permanent die Vorlauftemperatur am Verteiler und die aktuellen Raumtemperaturen, sondern auch die Rücklauftemperatur jedes Heizkreises. Das sichert einen automatischen hydraulischen Abgleich: Es wird immer nur so viel Energie zur Verfügung gestellt, wie notwendig. Die neue Einzelraumregelung berücksichtigt gleichzeitig die bauspezifischen Variablen, wie Verlegeabstände oder Bodenbeläge. Fonterra Smart Control ist damit ideal für die Sanierung geeignet.
Weitere Informationen: www.fussbodenheizung-wissen.de