Trinkwasser muss kalt fließen

Wer kaltes Trinkwasser wünscht, sollte auch kaltes Wasser zapfen können. Kommt es dagegen stets über 20º C aus den Leitungen sprechen Experten von einer gesundheitskritischen Erwärmung. Die Gründe dafür liegen oft in der Installation. (Foto: Viega)

Nürnberg/Atttendorn, 26.04.2022

Nicht nur das Weltklima erwärmt sich, sondern auch das Trinkwasser, das danach eigentlich kalt aus den Leitungen fließen sollte. Der Klimawandel hat daran einen gewissen Anteil, entscheidender ist jedoch die Bauweise moderner Gebäude. Um die gesundheitskritische Erwärmung des kalten Trinkwassers über 20º C zu vermeiden, sind bereits bei der Planung der Installation entsprechende Vorkehrungen zu treffen.

Wer zum Beispiel darauf achtet, dass nicht nur die Warmwasserleitungen, sondern gerade auch die Kaltwasserleitungen konsequent gedämmt, sprich isoliert sind, der kann bereits die unzulässige Erwärmung des kalten Trinkwassers reduzieren. Darüber hinaus sollten Hauswasseranschlüsse und Trinkwasserverteilungen stets nur in ungeheizten Kellerräumen beziehungsweise ohne direkte Sonneneinstrahlung verlegt werden.

Die Planung gibt den Ausschlag

Auf die Planung der Installation muss im Vorfeld ein ganz besonderes Augenmerk gelegt werden. Darauf wies jetzt Viega, einer der führenden Hersteller von Installationstechnik für Sanitär und Heizung, hin. Denn noch viel zu oft würden Architekten nur einen Schacht für die Warmwasser- und Kaltwasserleitungen einplanen. Das bedeutet: Die Leitungen für Kalt- und Warmwasser, aber auch für die Heizung werden nebeneinander durch das Gebäude geführt, sodass ein Wärmeübertrag auf die Kaltwasserleitungen stattfindet. Diese sogenannte Fremderwärmung des kalten Trinkwassers fördert jedoch nachweislich das mikrobielle Wachstum und die Entstehung von Legionellen.

„Kalt- und Warmwasser sollten deshalb in getrennten Schächten installiert werden“, so Dr. Christian Schauer, Director des Kompetenzbereichs Wasser bei Viega. Lüftungsrohe oder auch Abwasserrohre können demnach mit den Kaltwasser führenden Leitungen in einem Schacht verlegt werden, während sich Warmwasser führende Leitungen hervorragend mit den Heizungsleitungen und den Rohren der Fußbodenheizung vertragen. Apropos Fußbodenheizung: Beim Bodenaufbau unbedingt darauf achten, dass die Rohre der Kaltwasserleitungen nicht direkt unter der Fußbodenheizung verlaufen.

Inliner-Systeme für Sanierung

Schwieriger wird es in der Sanierung, wo die Leitungswege aufgrund der baulichen Situation nicht frei gewählt werden können. Dann bieten sich so genannte Inliner-Systeme für die Zirkulation an, wie zum Beispiel die Smartloop-Technik von Viega. Sie ermöglichen es, dass das warme Wasser in einem innenliegenden Rohr in der Leitung des Warmwassers zurückgeführt wird. Damit werden die Wärmeabgabe im Schacht und somit auch die Erwärmung des kalten Trinkwassers deutlich reduziert.

 

Zurück
  • Zum Unternehmen

    Viega ist Experte für gesundes Trinkwasser im Gebäude und zählt zu den Weltmarkt- und Technologieführern der Installationsbranche. Als qualitätsorientiertes Familienunternehmen mit international mehr als 5.000 Mitarbeitenden verfügt das Unternehmen über 125 Jahre Erfahrung in der Gebäudetechnik. Kernkompetenzen sind der Erhalt und die Weiterentwicklung von Trinkwasserhygiene, Energieeffizienz, Komfort und Sicherheit im Gebäude. An zehn Standorten weltweit entwickelt und produziert die Unternehmensgruppe über 17.000 Produkte und Systeme.