Hausanschluss für die Zukunft – heute Erdgas, morgen vielleicht Wasserstoff

Nach der Druckprobe kann Obermonteur Gundlach den neuen Hausanschluss ohne weitere Verzögerung beaufschlagen. (Foto: Viega)

„Grüner“, klimaneutraler Wasserstoff wird möglicherweise zu einem wichtigen Baustein für die Wärmewende im Gebäudebestand. Denn darüber ließe sich netzgebunden die Energie für hohe Heizlasten bereitstellen. Deshalb machen die Städtischen Werke Netz und Service GmbH in Kassel schon heute ihre Gasnetze wasserstofftauglich, H2-ready. Bei der Installation von Hausanschlüssen setzen die Versorger aus Kassel auf das „kalte“ Pressverbindungssystem Geopress K Gas. Denn: Für Erdgasnetze konzipiert ist das System bereits heute auch in künftigen Netzen mit bis zu 100 Prozent Wasserstoff einsetzbar. Und anstelle spezialisierter Schweißer können eingewiesene Fachkräfte die Leitungen in Pressverbindungstechnik installieren.

„Kalte“ Pressverbindung von Vorteil im Wettbewerb

So war es auch im Haus von Dirk Müller* im Kasseler Norden der Fall. Dort musste wegen einer Gebäudeerweiterung eine neue Anschlussleitung eingezogen werden. Die Wohnsiedlung ist von Einfamilien- und Reihenhäusern aus den 60er- und 70er-Jahren geprägt. Obwohl zumindest teilweise energetisch saniert, schätzt Nico Hesse, Baubeauftragter von der Städtische Werke Kassel Netz und Service GmbH, die Heizlast in diesen Gebäuden immer noch auf 100 bis 120 kWh/m2a. „Das ist ein typischer Bestand, in dem der Einsatz von Wärmepumpen ohne zusätzliche Maßnahmen nicht wirklich sinnvoll ist. Mit einem Gas-Hausanschluss, der H2-ready ist, halten wir für die Eigentümer die Option offen, das Gebäude künftig mit Wasserstoff zu beheizen“, so Hesse.

Passendes System zur richtigen Zeit

Der Rahmen für die künftige Nutzung „grünen“ Wasserstoffs ist politisch gesetzt. Deshalb kommt für die ausführenden Monteure des Tiefbauunternehmens Emmeluth aus Kassel das wasserstofftaugliche System Geopress K Gas zur richtigen Zeit. „Das einfach zu handhabende Pressverbindungssystem Geopress K Gas ist für uns die sichere und wirtschaftliche Möglichkeit, Hausanschlussleitungen H2-ready zu machen“, freut sich Obermonteur Bernd Gundlach. „Im Gegensatz zum früher üblichen PE-Schweißen brauchen wir kein trockenes Baufeld und müssen auch keine Abkühlzeiten von bis zu einer Stunde Dauer einkalkulieren. Das heißt, wir können deutlich mehr Hausanschlüsse setzen als früher – ein klarer Wettbewerbsvorteil!“

*Name geändert

Objekt Einfamilienhaus
Ort Kassel, Deutschland
Jahr 2023
Objektart Renovierung
Einsatzbereich Wohnungsbau
Planung Städtische Werke Netz und Service GmbH, Kassel
Installation Tiefbau Konrad Emmeluth Gmbh & Co. KG, Kassel
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