Fernwärmenetz in Springe: Megapress S verbindet Ökologie mit Okönomie.

In Springe bei Hannover bauen die Stadtwerke auf der Basis regenerativer Energien sukzessive ein 4,6 km langes Fernwärmenetz auf. Der Anschluss ist für die Hausbesitzer durch bezuschusste Nahwärmestationen besonders attraktiv. Die schnelle und wirtschaftliche Anbindung erfolgt mit dem Rohrleitungssystem „Megapress S“ von Viega.

Das Ziel: Treibhausgas-Neutralität bis 2050

Rund 17 Millionen Euro investierten die Stadtwerke in ein 4,6 km langes Fernwärmenetz. An dieses Fernwärmenetz werden nun sowohl private Objekte als auch Industrie und Gewerbe angeschlossen. Industrie und Gewerbe sollen später vielleicht sogar ebenfalls ihre im Zusammenhang mit Produktionsprozessen entstehende Wärme ins öffentliche Netz einspeisen können. Warum? Um die Wärmewende möglichst schnell voranzutreiben. Hintergrund ist die erklärte Absicht der Kommune, bis 2020 mindestens 40 Prozent der CO2-Emissionen im Vergleich zu 1990 einzusparen und bis 2050 treibhausgas-neutral zu sein.

Geteilte Reaktionen der Bürger

Bis aber die angestrebten 200 Hausanschlüsse erreicht sind, leisten Projektingenieur Thomas Ogsoka und Päivi Mittenentzwei sowie Bernd Schmidt vom Technischen Büro der Stadtwerke Springe bei den Bürgern in Springe Überzeugungsarbeit. „Das Echo auf unser Nahwärmeangebot ist, wie überall, geteilt“, sagt Thomas Ogsoka: „Die einen möchten eine gewisse Unabhängigkeit bewahren, die sie durch den eigenen Gas- oder Ölkessel im Keller gegeben sehen. Mindestens genauso viele Bürger betrachten das Angebot aber als Entlastung, weil für sie Investitionen in die Anlagenerneuerung oder Wartung wegfallen.

Keine ausgebildeten Schweißer? Mit dem Megapress S System kein Problem

Anstelle der sonst üblichen Schweißtechnik setzt Bernd Schmidt vom Technischen Büro der Stadtwerke auf die neue Pressverbindungstechnik „Megapress S“ von Viega. Die Verbinder dieses Systems haben FKM-Dichtelemente, so dass sie bis 16 bar Betriebsdruck und thermisch bis zu 140 °C belastet werden dürfen. Schmidt: „Das ist nicht nur sicher, sondern auch für das örtliche Fachhandwerk eine ‚Steilvorlage‘. Denn hier in Springe gibt es jetzt zwar eine Menge umzurüstender Heizungen, aber kaum noch ausgebildete Schweißer. Die aber würden ohne ‚Megapress S‘ benötigt, um die neuen Anbindeleitungen aus dickwandigem Stahl vom Hausanschluss zu den Übergabestationen zu installieren.

Bekanntes System bedeutet hohe Akzeptanz

Für das installierende Fachhandwerk bringt das Vorteile in mehrfacher Hinsicht. Sie können für die Installation von „Megapress S“ dieselben Pressmaschinen einsetzen, die sie auch bei Verbindern aus Kupfer oder Edelstahl nutzen. Im Ergebnis heißt das: bekannte Abläufe, hohe Akzeptanz bei den Fachhandwerkern. Diese Akzeptanz ist umso wichtiger, als gerade bei der Umstellung von dezentraler Wärmeerzeugung auf Fernwärme die Vorbehalte der Fachhandwerker in Springe genauso groß waren und sind wie überall im Lande.

Objekt Installation: Fernwärmenetz in Springe
Ort Springe
Jahr 2019
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