Viega Raxofix: Zugelassene Lösung für Brandschutz-Herausforderungen
Es ist in der Praxis üblich, metallene Rohrleitungssysteme und flexible Kunststoffrohre als Stockwersleitungen zur Anbindung der Heizflächen und Sanitärobjekte als Mischinstallation miteinander zu kombinieren. Die Gründe dafür sind offensichtlich: es ist praktikabel und wirtschaftlich.
Weniger praktisch sind oft die dafür erforderlichen Anwendungsnachweise für die Abschottung der (brennbaren) Etagenverteilungen. Doch nur, wenn die Bauausführung mit dem Nachweis übereinstimmt, ist eine Brandschutzabnahme möglich. Umso wichtiger sind Rohrleitungssysteme, die entsprechend praxisgerecht geprüft und zugelassen sind.
Nur, wenn eine Bauausführung mit dem Nachweis übereinstimmt, ist eine Brandschutzabnahme möglich. Praxisgerecht geprüfte und zugelassene Rohrleitungssysteme sind daher besonders wichtig.
Werden Rohrleitungen beispielsweise in Geschossbauten durch Decken geführt, durchdringen sie in den meisten Fällen einen Brandabschnitt. Zu verschließen ist diese Durchführung entweder nach den Vorgaben einer eingeführten technischen Baubestimmung – wie die Leitungsanlagen-Richtlinie – oder gemäß dem dafür zulässigen Anwendbarkeitsnachweis. Das kann ein allgemein bauaufsichtliches Prüfzeugnis (abP) oder eine allgemeine Bauartgenehmigung (aBG) sein.
Wie die Durchführung durch einen Brandabschnitt bauordnungsrechtlich zu verschließen ist, richtet sich dabei unter anderem nach den Rohrleitungswerkstoffen, der Kombination von Werkstoffen und nach der Frage, ob es sich um Ver- oder Entsorgungsleitungen handelt.
Warum ist für Mischinstallationen eine Bauartgenehmigung erforderlich?
Bei Mischinstallationen sind Abschottungen mit einer aBG als Anwendbarkeitsnachweis vorzunehmen. Für viele marktübliche Kunststoffrohrleitungen fehlt jedoch eine Bauartgenehmigung in Kombination mit Metallrohrleitungen.
Andere Anwendbarkeitsnachweise sind hingegen für die Baustelle wenig praxisgerecht. Das führt häufig zu Beanstandungen, weil die Ausführung von den Vorgaben abweicht. Wir haben die verschiedenen Anwendbarkeitsnachweise daher für Sie aufbereitet und zusammengefasst.
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Im Überblick: verschiedene Anwendbarkeitsnachweise
Bei Anwendbarkeitsnachweisen wird zwischen
- einer allgemeinen Bauartgenehmigung (aBG) und
- einem allgemeinen bauaufsichtlichen Prüfzeugnis (abP) unterschieden.
Wenn es für die Planung und Ausführung der Abschottung keine abschließende technische Regel beziehungsweise kein allgemein anerkanntes Prüfverfahren gibt, ist der Anwendbarkeitsnachweis für die Errichtung der Abschottung eine aBG.
Für Bauarten, die nach allgemein anerkannten Prüfverfahren (zum Beispiel nach DIN 4102-11:1985-12) beurteilt werden können, genügt als Anwendbarkeitsnachweis ein abP.
Für Metallrohre, die durch feuerwiderstandfähige Bauteile geführt werden und an die ein- oder beidseitig brennbare Kunststoffrohre angeschlossen werden – sogenannte Mischinstallationen –, liegen keine anerkannten Prüfverfahren nach DIN 4102-11:1985-12 oder abschließende Technische Regeln vor. Deshalb können hierfür keine allgemeinen bauaufsichtlichen Prüfzeugnisse erteilt werden. Der Anwendbarkeitsnachweis für klassifizierte Abschottungen solcher Mischinstallationen ist eine allgemeine Bauartgenehmigung (aBG), stellt das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt) fest.
Worauf es bei Anwendbarkeitsnachweisen für Mischinstallationen ankommt, zeigt sich an dem Rohrleitungssystem Viega Raxofix.
Viega Raxofix: Was macht das System so flexibel?
Mit dem formstabilen Rohrleitungssystem Viega Raxofix lassen sich Anbindeleitungen von Trinkwasser- und Heizungsinstallationen besonders zeitsparend installieren. Das formstabile Mehrschichtverbundrohr wird direkt von der Rolle verlegt und kann nach dem Ablängen ohne Kalibrieren oder Entgraten sofort verpresst werden. Zudem ist es nicht erforderlich, die Rohre anzufasen oder aufzuweiten. Das macht Zeiteinsparungen von bis zu 30 Prozent möglich.
Speziell dafür wurde die raxiale Presstechnik entwickelt. Sie verbindet die einfach auszuführende radiale Presstechnik mit der axialen Schiebehülsentechnik für eine homogene Verpressung – in nur einem Arbeitsgang und ohne O-Ringe. Mit den entsprechenden Pressbacken können für die Raxialverpressung die gleichen Viega-Pressmaschinen genutzt werden, die auch für Metallrohrsysteme zum Einsatz kommen.
Das Viega Raxofix Sortiment umfasst alle gängigen Installationskomponenten und viele Sonder-Formteile für die Trinkwasser- und Heizungsinstallation sowie Rohre im Durchmesser von 16 bis 63 mm. Unterstützt wird die Flexibilität bei der Installation zusätzlich durch verschiedene Varianten werksseitig vorgedämmter Rohrleitungen in den Abmessungen von 16 bis 32 mm.
Für größtmögliche Sicherheit steht zudem die bewährte Viega SC-Contur, mit der sämtliche Viega Raxofix Verbinder und -Installationskomponenten ausgestattet sind. Jede vergessene Verbindung fällt damit schon beim Befüllen der Anlage oder bei der Dichtheitsprüfung sofort auf. Nach der Verpressung ist die Verbindung zuverlässig dicht.
Baustellengerechte Lösungen: Ausführlich erklärt
Als Bauart gilt die gesamte Abschottung aus Rohrleitungen und Systembauteilen. Eine allgemeine Bauartgenehmigung bezieht sich somit immer auf die Montage der spezifischen Produkte. Somit verliert die Bauartgenehmigung ihre Gültigkeit, wenn auf der Baustelle Produkte eingebaut werden, die in der aBG nicht erwähnt sind. Anwendungsnachweise, die nur wenige geprüfte Produkte oder Installationssituationen einschließen, können somit einen erheblichen Mehraufwand auslösen.
Die Schachtplanung ist im Objektbau ein Ringen um jeden Zentimeter Nutzfläche. Dennoch sollten kaltgehende und warmgehende Versorgungsleitungen möglichst in getrennten Schächten installiert werden: Heizungsleitungen mit Warmwasser und Zirkulationsleitungen, Abflussleitungen zusammen mit Kaltwasser, Klima- oder Kühlleitungen und Abluft. Das spart Energie und trägt außerdem zum Erhalt der Trinkwassergüte bei. Denn schon bei einer dauerhaften Erwärmung von Kaltwasser über 20 °C steigt das Risiko einer Verkeimung des Trinkwassers deutlich.
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Alle Details zu optimalen Lösungen im Strang
Mit der Bauartgenehmigung Z-19.53-2258 Viega Mischinstallation Versorgung wurden deswegen alle Systembauteile der Viega-Rohrleitungssysteme geprüft. Somit kann der Fachhandwerker die große Vielfalt an „Problemlösern“ aus dem Raxofix-Programm einsetzen und bleibt bei der Installation flexibel, ohne von der aBG abzuweichen.
Zur Flexibilität trägt zum Beispiel die geprüfte Abschottung von Strangrohrleitungen mit der Mineralwollschale „Rockwool 800“ mit mindestens 20 mm Dämmdicke bei. Damit kann in der Deckendurchführung das gleiche Material wie für die übliche Streckendämmung genutzt werden.
Die aBG gilt sowohl für die Rohrleitungssysteme Profipress (Kupfer) und Sanpress Inox (Edelstahl) als auch für Prestabo (verzinkter Stahl) und Megapress (Stahl).
Auch für den Abzweig vom Steigestrang mit dem Kunststoffrohr Viega Raxofix bietet die aBG eine wesentliche Vereinfachung. Statt der allgemein üblichen langen Streckendämmungen reichen nun am Anschluss der Stockwerksleitung extrem kurze Dämmstofflängen. Sie sind in der Regel lediglich 50 mm lang und müssen nur die metallischen Bauteile der abzweigenden Stockwerksleitung schützen. Diese Lösung ist unabhängig davon, wo die Stockwerksleitung angebunden ist. Auch ein Anschuss direkt oberhalb oder unterhalb der Deckendurchführung ist zugelassen und entspricht damit der Installationspraxis.
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Alle Details zur optimalen Lösung im Schacht
Je nach Leitungsart kommen in einem Schacht verschiedene Brandschutzprodukte und -systeme zum Einsatz, für die obendrein unterschiedliche Anwendbarkeitsnachweise zu beachten sind. Für Trinkwasser- und Heizungsleitungen ist Mineralwolle als Abschottung zugelassen. Abflussleitungen aus Kunststoff oder Guss müssen jedoch mit einer Brandschutzmanschette abgeschottet werden. Für Entwässerungssysteme, bei denen die Fallrohre aus Guss und die angeschlossenen Sammelleitungen aus Kunststoff sind, gelten zum Teil zusätzliche Vorgaben. Denn hierbei handelt es sich ebenfalls um eine Mischinstallation. Zudem werden in der Entwässerung die Rohre nicht dauerhaft mit dem Medium durchflossen und sind an den Enden offen.
Abluftleitungen aus Bädern und WCs sind wiederum mit Absperrvorrichtungen gegen die Ausbreitung von Rauch zu schützen.
Die korrekte Ausführung der Abschottung gemäß den entsprechenden Anwendbarkeitsnachweisen ist in dem Dokument zum jeweiligen System zu bestätigen. Dazu zählt vor allem das Einhalten der Mindestabstände zwischen den Abschottungen. In der Regel sind das 200 oder 100 mm als lichtes Maß zwischen den jeweiligen Brandschutzsystemen. Diese Abstandsregeln vergrößern den Platzbedarf der Installationsschächte allerdings beträchtlich.Um diese Abstände zwischen den unterschiedlichen Brandschutzsystemen unterschreiten zu dürfen, muss in Brandschutzprüfungen die Wirksamkeit jeder Kombination von Abschottungen auch ohne Mindestabstand nachgewiesen werden. Entsprechende Verweise dazu sind in der aBG zwingend erforderlich. Daher hat Viega seine Rohrleitungssysteme zu den gängigsten Fabrikaten anderer Ver- und Entsorgungsleitungen und deren Abschottungen auf Nullabstand prüfen lassen. Das bietet im Bauverlauf für die Schachtbelegung ein hohes Maß an Flexibilität, ohne die Brandschutzabnahme zu gefährden.
Raxofix als brandschutzsicherer Problemlöser
Das Viega-Prüfzeugnis P-2400/003/15-MPA BS schließt ebenfalls die Installation von Viega Raxofix bis zum Außendurchmesser von 63 mm im Nullabstand ein. Die Bauartgenehmigung Z-19.53-2258 lässt Übergänge auf Viega Raxofix als Stockwerksleitung von 32 mm zu. Damit sind Planer und Fachhandwerker in puncto Brandschutz mit Viega Raxofix bei Mischinstallation ebenso auf der sicheren Seite wie im Schacht.
Ein häufiger Anwendungsfall hierfür ergibt sich bei der Kernsanierung zur Umnutzung von Gebäuden. In bestehende Schächte das flexible Kunststoffrohr einzuziehen, vereinfacht die Installation oft erheblich.
Anwendbarkeitsnachweis mit baustellengerechten Lösungen: Der Abzweig von der Steigeleitung auf die Stockwerksleitung ist mit dem Viega Raxofix Einsteckstück an beliebiger Stelle möglich.
Das Brandschutz System Viega Mischinstallation Versorgung kann im Nullabstand installiert werden: (1) Hauptleitung Viega Metallrohrsystem, (2) Einsteckstück innerhalb der Isolierung, (3) Anschlussleitung aus „Raxofix“ ≤ 32 mm, (4) Mineralfaserschale „Rockwool 800“ Dämmdicke d ≥ 20 mm, (5) Restspaltverschluss.
Viega Lösungen in der Praxis
Mit Viega Raxofix durften wir unsere Kompetenz in unzähligen Projekten unter Beweis stellen. Viele Projekte können Sie auf unserer Webseite finden und erfahren, was genau unser Anteil am Gelingen des Bauprojekts war. Hier finden Sie eine erste Auswahl unserer Referenzen
Fazit: Flexibilität & zeitsparende Installation
Durchdringen Rohrleitungen Brandabschnitte, gelten dezidierte Vorgaben für die Abschottung. Sie variieren stark und hängen insbesondere von den verwendeten Rohrleitungswerkstoffen und dem durchgeleiteten Medium ab.
Besondere Anforderungen werden an Mischinstallationen gestellt, weil sie aus nichtbrennbaren Rohren im Schacht und brennbaren Rohren im Stockwerk bestehen. Für diese Kombination gibt es kein allgemein anerkanntes Prüfverfahren. Daher können für Abschottungen von Mischinstallationen keine Prüfzeugnisse herangezogen werden. Hier muss eine allgemeine Bauartgenehmigung vorliegen. Für Fachhandwerker ist darüber hinaus wichtig, wie viel Spielraum ein solcher Verwendbarkeitsnachweis bei der Anwendung auf der Baustelle lässt. Denn Abweichungen ziehen in den meisten Fällen Probleme bei der Abnahme nach sich.
Mit der Bauartgenehmigung Z-19.53-2258 Viega Mischinstallation Versorgung plus dem Viega Prüfzeugnis P-2400/003/15-MPA BS steht Fachhandwerkern und Planern mit dem flexiblen Rohrleitungssystem Viega Raxofix jedoch eine praxisgerechte Lösung zur Verfügung, die auf der Baustelle eine größtmögliche Flexibilität bietet.
Mit dem formstabilen Rohrleitungssystem „Raxofix“ von Viega lassen sich Anbindeleitungen von Trinkwasser- und Heizungsinstallationen besonders zeitsparend installieren.
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